Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen

Katrin Wittausch liest für sie:

Klappentext:

Von meinem Schreibtisch aus rufe ich meine Schwester an.

„Könntest du die Kinder in den nächsten sechs Wochen jeden Samstagvormittag nehmen?“

Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann sagt sie: „Ja, wenn es dir nichts ausmacht, dass hier womöglich nackte Menschen herumlaufen. Oder dressierte Tiere.“ Ich lache. „Ach Quatsch, so aufregend ist dein Privatleben nun auch wieder nicht.“ „Das glaubst du.“ „Also ist das ein Nein?“ „Muss ich mich die ganzen sechs Wochen festlegen? Kann ich es nicht nach Bedarf machen?“ „Das ist der Bedarf. Sie haben mich gerade gefragt, ob ich an einem Gärtnerkurs teilnehmen kann, und der findet die nächsten anderthalb Monate jeden Samstag statt. Ich soll ein Buch über Gemüse illustrieren, und sie denken, dass es hilft, wenn ich lerne, wie man es anbaut.“ „Da haben sie womöglich sogar recht.“ „Ich bezweifle es, Ich habe das Buch ‚Europäische Klöster des 14. Jahrhunderts‘ ganz toll illustriert, und ich bin wieder ein Mönch noch Französin oder seit fünfhundert Jahren tot.“

„Da ist was dran. Kannst du die Mädchen nicht mitnehmen?“

 

Ich finde die Romanumgebung „Gemüsegarten“ unterhaltsam, ich genoss die Zeit mit diesem Roman.

Seit drei Jahren managt Lili ihre beiden Töchter Annabel und Clare, ihren Job als Illustratorin und den Haushalt allein. Seit drei Jahren als ihr Mann 10 Meter vor dem Haus tödlich verunglückte sind die Tage nicht mehr wie sie waren. Dazu kommt, dass im Verlag Jobs gekündigt werden. Lili ist gut in ihrer Arbeit und erhält den Auftrag für Bloem Company, eines der grössten Saatgutunternehmen der Welt, deren Katalog zu illustrieren. Dieser Auftrag soll die Zukunft von Poplar retten. Dafür muss sie an einem 6wöchigen Kurs teilnehmen. Widerwillig geht sie hin, begleitet von ihren Töchtern und ihrer Schwester. Im Gemüsegarten eröffnet sich ihr eine neue Welt, ein neues Gefühl für die Natur, ein aufeinander treffen von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Das Kursgelände und die Kursbesucher entwickeln sich zu einem Kosmos, für alle wird der Samstag zu einem herbeigesehnten Tag. Gelingt es ihr, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen?

Mit ihrem Erstlingsroman gelang Abbi Waxman ein unterhaltsames Buch in der nicht alltäglichen Umgebung des Gemüsegartens. Sie beschreibt den turbulenten Alltag einer Alleinerziehenden authentisch und humorvoll. Die Buchzeilen bieten einfache Unterhaltung ohne grosse Tragik jedoch mit einer Prise Liebe und Augenzwinkern.

Locker und flockig für die Strandzeit.

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